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Kurzbeschreibung
Informatives
Anfahrt: Im Navi einfach 98693 Ilmenau, Am Markt 1 eingeben. In der Goethepassage und am Friedhof gibt es kostenpflichtige Parkplätze. Durch weniger Höhenmeter geht es auch ab Stützerbach, da ist am Hüttenplatz ein kostenloser Parkplatz.
GPS-Daten: Diese bekommt ihr bei Komoot
Kleidung: Tragt gut profilierte Schuhe, da es kurzzeitig rutschig sein kann. Ansonsten dem Wetter angepasste Bekleidung.
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Goethewanderweg
650 oder 780 Höhenmeter?
Der Goethewanderweg kann in beide Richtungen gewandert werden. Ab Ilmenau sind es 780 Höhenmeter und der Aufstieg zum Kickelhahn recht sportlich. Ab Stützerbach sind es nur 650 Höhenmeter und diese verteilen sich etwas besser. Aus meiner Sicht ist die Strecke von Ilmenau nach Stützerbach am Schönsten.
Goethewanderweg mit Bus, Bahn und Dampflok.
Zwischen Ilmenau und Stützerbach fahren Busse. Ihr fahrt von den den Haltestellen Ilmenau “Hombuger Platz” nach Stützerbach “Erholung” oder umgekehrt. An Wochenenden und Feiertagen fährt außerdem die Rennsteigbahn von Ilmenau zum Bahnhof Rennsteig. Ihr könnt in Stützerbach ein- und aussteigen.
Es fährt auch regelmäßig die Dampfbahn zwischen Ilmenau und dem Rennsteigbahnhof. Sicherlich eine krönende Idee für einen Tagesausflug mit Wanderung.
Gründe für den Goethewanderweg
- Das Thema Goethe ist sehr kurzweilig umgesetzt
- Es gibt viele kleinen Details am Wegesrand, die den Goethewanderweg besonders spannend machen
- Natur ist fast noch interessanter, als Goethe und das will schon etwas heißen
- Felsen, Höhlen, Wiesen und Seen, runden den Weg ab
- Insgesamt eine traumhafte Wegeführung
- Mehrere Gaststätten laden zu einer Einkehr ein
- Sehr schöne Aussichten über den Thüringer Wald
- Eines der ältesten Wanderwege von Wanderbares Deutschland
Der Goethewanderweg im Detail
Start ist am Amtshaus in Ilmenau, wo sich die Touristinformation und das Goethe Stadt Museum befindet. Hier gibt es auch Karten und Infomaterial zum Goethewanderweg. Eigentlich wollte ich in das Museum, fragte aber vorher wegen Video und Fotos. Da kam gleich mal „Sie müssen aber Eintritt bezahlen“. Hätte ich auch gemacht, aber einen solchen Spruch bevor ich eine Antwort bekomme, war mir irgendwie nix, auch wenn die Frau danach wirklich sehr freundlich war. Ja, Blogger sind manchmal eine Diva… Kostet aktuell 3,00€, also wirklich günstig.
Der Mittlere und Obere Berggrabenweg
Die beiden Berggrabenwege zeugen von einstigen Bergbau, den Goethe maßgeblich mitgestaltet hat. Ich wandere durch traumhaft schöne Mischwälder, die sich in den schönsten Herbstfarben präsentieren, besonders wenn die Sonne durch das Blätterdach scheint. Den Oberen Berggrabenweg kann ich euch ebenfalls empfehlen, da ich Teile davon sehr gut kenne und schon oft dort war.
Schwalbenstein
Ich steuere derweil eines von Goethes Lieblingsplätzen an, den Schwalbenstein. Dort wurde der komplette 4. Satz von Goethes Iphigenie geschrieben – an einem Tag. Heute zieren eine Hütte und mehrere Sitzgarnituren dieses schöne Örtchen und laden zu einem Picknick ein. Die Aussicht ist etwas zugewuchert, aber die Drone verschafft einen den nötigen Ausblick in das Ilmtal. Nach einigen Aufnahmen geht es weiter zum Gasthaus Schöffenhaus.
Es ist die erste Einkehrmöglichkeit nach etwa 7 Kilometern. Spezialität des Hauses ist der frische Fisch und Thüringer Küche. Ich setze mich draußen in den Biergarten und trinke ein alkoholfreies Hefe. Ein nettes Gespräch später geht es weiter und ich folge dem Eisenweg halb um Manebach herum. Nun kommt der Aufstieg zum Hermanstein…
Der Hermannstein
Diese Gesteinsformation ragt über die Baumwipfel hinaus und man sieht von weit oben das lang gezogene Ilmtal mit seinem Ortsteil Manebach. Zu DDR Zeiten war ich einmal kletternd da oben, was nicht einfach war. Heute ziert eine Treppe den Großen Hermannstein und jeder kommt einfach nach oben.
Auf der anderen Seite befindet sich noch die Höhle im Hermannstein, eines von Goethes Lieblingsplätzen und er war nicht immer alleine dort… Ihn begleitete wohl öfters Charlotte von Stein. Ja, es ranken sich so einige Gerüchte rund um Herrn Goethe, der seine Sturm- und Drangzeit in Stützerbach verbrachte. Jemand sagte einmal, dass einige der Schriften im Stützerbacher Goethemuseum sind und nicht gezeigt werden dürfen, um seinen Ruf nicht anzukratzen. Mit dem Brand der Bibliothek, wird es wohl weiterhin ein Gerücht bleiben. Sicher ist man sich hingegen, dass die Hälfte der Stützerbacher weitläufige Nachfahren des Herrn Goethe sind.
Goethehäuschen und der Kickelhahn
Nach dem Aufstieg stehe ich vor dem Goethehäuschen. Ich war ja schon öfters hier und mittlerweile sind die kleinen Bäume von damals gewachsen und strahlen in herbstlichen Farben. Sieht gut aus. Hier schrieb Goethe auch sein bekanntes Gedicht „Wanderers Nachtlied“
Über allen Gipfeln ist Ruh,
in allen Wipfeln spürest du
kaum einen Hauch;
die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur – balde
ruhest du auch.

Eigentlich ein schöner Ort zum Verweilen, aber hundert Meter weiter, lockt der Kickelhahn mit seiner Gaststätte und der Aussichtsplattform. Aber erst einmal ein alkoholfreies Hefe ? Der Turm wird gerade renoviert und ist komplett eingerüstet. Zur Wandersaison 2020 ist er dann wohl wieder auf.
Das Plateau ist leicht abschüssig bis zum Zaun. Hier stehen Tische und Bänke, wo man die Aussicht bei einem Hefe und Essen genießen kann. Sogar die Preise sind vernünftig. Als ich die Hütte betrete wird Laila auch gleich betüdelt und die Gäste hin und weg. Hunde sind hier also sehr willkommen.

Gabelbach
Gestärkt gehe ich weiter und zwar bergab. Nach dem Anstieg auch recht erfrischend, aber noch schöner ist der Anblick der Bäume in strahlendem Goldgelb. Herbst ist wahrlich wunderbar. Dann komme ich zum Jagdhaus Gabelbach. Es diente Karl August und seiner Jagdgesellschaft als Gästehaus und Goethe nutzte dieses häufig, vielleicht auch wegen der Nähe zum Hermannstein. Heute gibt es wissenswertes zur Jagd, Goethe und Bergbau auf 2 Etagen. Nur 200m weiter unten ist auch ein Parkplatz, der gerne für Ausflüge zum Jagdhaus und zum Kickelhahn genutzt wird.
Zu DDR Zeiten war hier die Hölle los, aber nun geht es ruhiger zu und eh ich mich versehe, bin ich an der Hirtenwiese. Dank der Schutzhütte und Bänke ein beliebter Rastplatz mit Aussicht. Ich war früher schon gerne hier und genieße die Kulisse.
Auf zum Knöpfelstaler Teich
Nun geht es weiter in Richtung Gaststätte Auerhahn, wo wir aber vorher abbiegen und großzügig um den großen Erbskopf wandern. Über die Schortestrasse gelangen wir zum Knöpfelstaler Teich. Ein herrlicher Ort, wo man gerne eine Pause einlegt. Für mich auch ein grandioser Fotospot. Leider ist es schopn recht spät und die Sonne hat nur noch wenige Strahlen für mich übrig, bevor das Tal im Schatten versinkt. Vielleicht genau die Richtige Stimmung für das nächste Highlight.
Gasthof Auerhahn
Es ist erstaunlich voll und ich muss an den Stammtisch. Darf man ja auch nicht alle Tage. Ich bestelle ein Wildgulasch und was soll ich sagen, es war das leckerste Gulasch, was ich bisher gegessen habe. Da waren sogar Mini Pilze drin und die Soße, wie bei Muttern…
Netterweise haben sich Schöffenhaus und Auerhahn mit den Öffnungszeiten abgesprochen. Der Auerhahn hat Mo / Die Ruhetag, das Schöffenhaus Mi / Do.
Weltdorf Stützerbach
Nun wandere ich zusammen mit dem Panoramaweg nach Stützerbach, biege links ein und stehe nach 200m an der alten Skirollerstrecke in Stützerbach mit der herrlichen Aussicht über Stützerbach und sehe auch den Schneekopf mit seinen Türmen. Der Ausblick auf den Thüringer Wald ist wirklich grandios und daher ist hier immer was los. Hier ist eh das Wander Eldorado am Rennsteig. Der Rennsteig selber ist nur etwas weiter, aber hier gibt es zahlreiche Wege, die Rennsteigbahn, Stützerbach hat eine Dampflok die zum Rennsteig fährt und relativ wenige Wandergäste…. Wunderschön und ruhig, was will man mehr?
Von Panoramaweg aus, habe ich den Schloßberg schon gesehen. Hier stand einst das Jagdschloß Dianenburg von Ernst August, dass 1737 eingeweiht wurde und 1748 abgerissen werden musste. Von hier aus sieht man Stützerbach und wie schön es im Tal liegt. Mittlerweile gibt es hier auch Sitzgelegenheiten.
Die letzten Meter geht es bergab zum Glaserchen Haus, wo die Jagdgesellschaften oft schliefen. Nur 50m weiter befindet sich das Goethemuseum und damit auch das Ende der Wanderung. Geöffnet ist es von Mo bis So, sowie an Feiertagen von 10.30-15.30 Uhr. Hier wohnte Goethe immer, wenn er in Stützerbach war und viele Exponate zeigen sein Wirken in Stützerbach. Ein krönender Abschluß des Goethewanderweges.
Wanderwege mit Wanderbares Deutschland Auszeichnung:
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Bilder vom Goethewanderweg
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