Unterschätzte Gefahr: Warum du das Risiko durch Zecken ernster nehmen solltest

Unterschätzte Gefahr: Warum du das Risiko durch Zecken ernster nehmen solltest

Unterschätzte Gefahr: Warum du das Risiko durch Zecken ernster nehmen solltest 1

Wandern in Deutschland verspricht ein echtes Naturerlebnis – dichte Wälder, saftige Wiesen und idyllische Flusslandschaften locken Jahr für Jahr zahlreiche Outdoor-Fans nach draußen auf die Wanderwege des Landes.

Was viele jedoch unterschätzen: Inmitten dieser Schönheit lauert eine unsichtbare Gefahr – die Rede ist von Zecken. Die kleinen Blutsauger sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen.

Besonders in den letzten Jahren haben sich die Risikogebiete ausgeweitet. Immer mehr Wanderer berichten von Zeckenbissen. Höchste Zeit also, sich mit diesem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen.

Zecken sind längst nicht nur ein Problem im Süden

Noch vor einigen Jahren galt vor allem Süddeutschland als Zeckenhochburg. Inzwischen breiten sich die Parasiten allerdings auch in anderen Regionen rasant aus.

Laut dem Robert-Koch-Institut zählen mittlerweile sowohl Bayern und Baden-Württemberg zu den FSME-Risikogebieten ‒ also Risikogebiete für die Frühsommer-Meningoenzephalitis −, als auch Teile Hessens, Thüringens, Sachsens und sogar Niedersachsens.

Zecken gibt es in ganz Deutschland
Zecken gibt es in ganz Deutschland

Der Klimawandel spielt in diesem Kontext eine große Rolle: Durch die milderen Winter und feuchteren Sommer verlängert sich die Aktivitätszeit der Zecken erheblich. Während sie früher hauptsächlich zwischen April und Oktober ein Problem darstellten, sind sie heute meist schon im Februar und noch bis in den Dezember hinein aktiv.

Biss mit ernsthaften Folgen: So schützt du dich richtig

Zecken übertragen neben FSME auch die weit verbreitete Borreliose. Gegen FSME ist eine Impfung erhältlich, bei Borreliose besteht jedoch nur die Möglichkeit, sie frühzeitig mit Antibiotika zu behandeln.

Daher ist es entscheidend, dich auf deinen Wanderungen bestmöglich zu schützen. Neben dem Auftragen von Insektenschutzmitteln und regelmäßigen Hautkontrollen nach jedem Wandertag spielt auch die richtige Kleidung eine Schlüsselrolle. Lange, eng anliegende Hosen und geschlossene Schuhe erschweren es Zecken, sich festzusetzen.

Besonders in feuchten Wäldern oder hohem Gras, wo die Zecken bevorzugt lauern, ist es sinnvoll, leichte, robuste Kleidung mit Mückenschutz zu tragen. Diese verhindert nicht nur Mückenstiche, sondern reduziert auch das Risiko eines Zeckenbisses.Von hellen Stoffen geht zudem der Vorteil aus, dass Zecken schneller entdeckt und entfernt werden können, bevor sie zubeißen.

Welche Gebiete sind besonders betroffen?

Das RKI veröffentlicht regelmäßig Karten mit den aktuellen Risikogebieten. Besonders hoch ist die Gefahr in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, Rheinland-Pfalz und dem südlichen Thüringen. Doch auch in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden zuletzt vermehrt FSME-Fälle gemeldet.

Selbst in Norddeutschland, wo die Zecken lange als sehr selten galten, steigen die Zahlen langsam an. Diejenigen, die gerne in Wäldern oder an Flussufern unterwegs sind, sollten sich der Gefahr also bewusst sein – vor allem, wenn feuchte Wiesen oder dichtes Unterholz Teil der Route bilden.

Was tun, wenn es doch passiert?

Es kann trotz aller Vorsichtsmaßnahmen passieren, dass sich eine Zecke festsetzt. In diesem Fall gilt: Ruhe bewahren und die Zecke so schnell wie möglich entfernen.

Am besten eignet sich dafür eine spezielle Zeckenzange oder -karte. Wichtig ist, die Zecke nicht zu drehen oder mit Öl oder Klebstoff zu beträufeln, da sie dabei vermehrt Speichel absondert – und mit diesem die möglichen Krankheitserreger überträgt.

Wichtig ist eine schnelle Entfernung und Behandlung der betroffenen Stelle.
Wichtig ist eine schnelle Entfernung und Behandlung der betroffenen Stelle.

Nach der Entfernung sollte die Einstichstelle außerdem desinfiziert und über einige Wochen beobachtet werden. Bildet sich eine ringförmige Rötung oder treten grippeähnliche Symptome auf, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.