Calmont Klettersteig – Moselschleife und Weinberge im Blick
Klettersteig – Leichte Route oder Gipfeltour?
Was für eine Aussicht auf die Mosel, die Moselschleife und die Region, aber auch der Wein ist exzellent und die beiden Wanderungen ebenfalls.
Markus / Author
Heute stelle ich euch den Calmont Klettersteig vor, der auf den ersten Blick imposant aussieht und auf den zweiten auch spannende Details hat. Da wird sogar meine Neugier auf Technik bedient, aber es wächst auch der Respekt für die Arbeit an einem solchem Hang. Kommt mal mit!
✔️ Es gibt eine relativ leichte und schwere Strecke
✔️ Sehr schöne Aussichten auf die Moselschleife
✔️ Es gibt Wein und Streuobstwiesensaft
✔️ Flanieren und einkehren kann man in Bremm
✔️ Sehr gut mit ÖPNV erreichbar
Leichte Tour – Calmont Klettersteig
Gipfeltour – Calmont Klettersteig
Calmont Klettersteig in Bremm
Wichtige Tipps zur Wanderung!
Die leichte Strecke ist nur 3Km lang und hat nur 110 Höhenmeter. Aber sie hat Klettersteigcharakter und braucht etwas Zeit. Stabile Schuhe sind Pflicht! Einkehr gibt es keine. Die Tour 2 ist die Gipfelkreuz-Tour, die auch an der Weinschänke vorbeiführt. Hier sind es 7,5 Km und 290 Höhenmeter.
Bremm und die Klosterruine
Beeindruckt von Cochem und seiner Kulisse, sowie den vielen Besuchern, zog es mich vorerst weiter in Richtung Bremm. Die Kulisse bleibt atemberaubend und ich sehe viele Radfahrer, Wanderer und Ausflugsgäste auf meiner kleinen Fahrt zum Calmont Klettersteig. Bei diesem traumhaft schönem Wetter ist es auch kein Wunder, dass alle so genussvoll unterwegs sind. Derweil fließt die Mosel langsam und fast Wellenlos durch das steile Moseltal und wirkt wie ein Spiegel.
Ich bekomme so auch einen Vorgeschmack auf Bremm. Wie baut man auf solchen Hängen Wein an? Unwillkürlich gehen mir Fragen durch den Kopf, wie man sät, pflegt, gießt oder erntet. Und ich bin natürlich gespannt, ob der Wein schmeckt und will das probieren!
Vor Bremm ein Parkplatz, den ich gleich ansteuere.
Da wird meine Neugier zum Anbau auch gleich befriedigt und ich sehe in regelmäßigen Abständen ein Schienensystem das steil hinauf geht.Unten ist dann immer eine motorisierte Bahn mit Ladeeinheit. Man nennt diese Kombi auch Monorackbahn und die ist der Spidermen am Hang. Das ist eine Zahnradbahn mit erstaunlichen Eigenschaften für steile Hänge. Die transportiert Menschen und Ausrüstung hoch, aber auch runter. Dennoch müssen die Menschen quer an den Weinreben laufen und arbeiten. Was das bedeutet, erfahre ich wenig später.
Monorackbahn
Schienen am Moselhang
Ich laufe rein nach Bremm und erste Weinstände, wenn auch leer, begrüßen mich. Das eignet sich hervorragend für Weinfeste, denke ich mir so.
Ah, eine Gaststätte mir Biergarten 😉 Das wäre doch eine gute Einkehr nach der Wanderung. Ich steuere derweil die Kirche an, da der Klettersteig oberhalb beginnt. Ich bin kein Kirchenfan, aber die Anlage sieht sehr gepflegt aus und gibt Bremm sein charakteristisches aussehen. Ich folge rechts dem Weg und bin am Start. Da sind ebenfalls Parkplätze.
Da gibt es Bänke und Schilder an den Weinreben. Mir kommen erste Wanderer entgegen, man grüßt sich freundlich und ich merke schnell, wie offen und harmonisch die Stimmung ist. Gefällt mir außerordentlich gut, da ich ohne Laila unterwegs bin, die sonst das Eis bricht.
Die ersten Meter bis zum Platz mit den Fahnen ist gut ausgebaut, also schön breit. Links die steilen Hänge und rechts der gewaltige Blick. Es mag ja der steilste Weinberg Europas sein, aber die Aussicht ist einfach nur überwältigend und ich liebe Aussichten.
Streuobst statt Wein oder beides?
Etwas überraschend sah ich am Weg ein Schild, dass man hier Streuobstsaft im Ort kaufen kann. Hier Streuobstsäfte? Ehrlich, ich mag Streuobstsaft lieber als Traubensaft und dann auch noch vom Calmont. Was für eine nette Überraschung. In der Moselschleife stehen wohl einige wilde Obstbäume, also ungesprüht. Aber auch am Calmont sind wohl einige Bäume. Auf dem Rückweg war ich dann an der Adresse und man kann dort gegen Kasse des Vertrauens Streuobstsaft kaufen. Da ich nur einen Schein für den Notfall dabeihatte, musste ich unverrichteter Dinge wieder gehen. Also, nehmt euch auch Kleingeld mit.
Zurück zum Klettersteig
Da stand ich am kleinen Platz, sehe vor mir die imposante Moselschleife und immer wieder macht es Klick, Klick, Klick. Auch wenn die Mosel mit den Bergen ein traumhaftes Motiv ist, die Burgruine Stuben fällt einem sofort auf. Sie ist der Zeit und dem Wetter zum Opfer gefallen, aber wurde in den letzten Jahren saniert und man kann diese für Events buchen. Sogar ein Regenschutz ist möglich.
Derweil kommen mir einige Ausflügler entgegen und sind gut gelaunt. Man unterhält sich und sie waren nur ein Stück weit oben. Also startete ich auch den Aufstieg.
Treppe rauf, dann geht es typisch pfadig weiter. Links und rechts die Weinreben und mein Respekt steigt, wie man hier den Wein anbaut, selbst mit den motorisierten Wägelchen.
Steil ist es schon, aber auch eng. Das merkte ich schnell, als mir einige Wanderer entgegenkamen. Ausweichen ist schwierig, man muss evtl. etwas zurück.
Dann ein 90 Grad Knick und da war für mich Schluss. Mein linkes Bein ist durch einen Schlaganfall etwas lädiert, beim Wandern kein Thema, aber hier brauche ich Trittstabilität und trotz stabiler Wanderschuhe, gleicht es meinen Fußheber nicht aus. Da muss man auch Vernunft walten lassen. Ein Unfall bringt einfach nichts. Das ist auch mein Tipp für euch, wenn ihr merkt es geht nicht, kehrt um. Das ist einfach zu steil und gefährlich.
Mein Plan, einen kühlen Wein am Gipfelkreuz bei schöner Aussicht zu genießen war dahin. Aber die Aussicht war bisher sagenhaft.
Die leichte Calmont Wanderung
Aber ich habe euch hier die leichteste Wanderung zusammengestellt. Das sind nur 4Km in der ÖPNV Variante oder 7 bis Bremm. Die Tour führt nach Ediger-Eller und ihr könnt zurück an der Straße wandern oder nehmt den Bus. Der Weg nach Ediger Eller ist nur 3,5Km lang, aber braucht seine Zeit als Klettertour. Außerdem sind gute Wanderschuhe Pflicht! Mindestens stabile MidCuts. Wanderstöcke solltet ihr zumindest dabeihaben, damit ihr zusätzlichen Halt bekommt. Und nehmt etwas zu trinken mit. Besonders im Sommer kann es sehr warm am Hang werden.
Unterwegs habt ihr einen fantastischen Ausblick auf die Moselschleife, die Klosterruine und auf die Moselorte.
Bremm – Die kulinarische Seite
Die kleine Promenade bietet allerlei köstliche Einkehrmöglichkeiten. Eigentlich wollte ich in den Biergarten am Weg zum Calmont, aber der war voll. Hier halten viele Radwanderer und lassen es sich schmecken. Also schlenderte ich etwas der Promenade entlang und fand einen sehr schönen Biergarten. Endlich konnte ich den Wein probieren, dazu gab es Kürbissuppe. Auf der Speisekarte standen viele weitere Leckereien, da ist für alle was dabei.
Der Wein war wirklich gut. Allerdings hatte ich mich für eine Weinschorle entschieden. Da ich den Ausflug mit dem Auto machte, war das ausreichend. Ja, man könnte sich auch durchprobieren. Vielleicht sind da die Weinfeste besser geeignet.
Fazit Calmont Klettersteig
Mir wird nun klar, warum der Calmont Klettersteig so beliebt ist, auch wenn ich nur ein Stückchen laufen konnte. Selbst mit einem kurzen Ausflug auf den Calmont, ist es ein gelungener Tag. Alleine wegen der Aussichten, aber auch für eine Einkehr. Und wer nicht auf den Calmont möchte, der kann auch an der Moselschleife wandern. Vielleicht zur Klosterruine Stuben?