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Ith-Hils-Weg
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Kurzinfos und Nützliches
Hotels und Angebote
Wandern in Niedersachsen hört sich immer etwas nach Flachland, wiesen und Flüssen an. Das war bei meiner Wandertour so gar nicht der Fall und eine besondere Überraschung erwartete mich auf der ersten Etappe vom Ith-Hils-Weg. Wer hätte gedacht, dass ich in solch ein Felsenbiotop komme.
Ith-Hils-Weg
Irgendwie doch anders
Zuerst sah alles recht schön, aber unspektakulär aus. Ebenen, Kuppen und Zivilisation prägten das Bild als ich in Coppenbrügge ankam. Meine Unterkunft war das Hotel-Gasthaus „Zum Ith“, und das ist eine solche Drecksbude, dass ich jedem nur davon abraten kann. Update: Es hätte mich auch gewundert, wenn diese Dreckbude noch lange offen gewesen wäre. Scheinbar gibt es seit 2017 einen neuen Inhaber, der alles auf Vordermann bringt.
Am nächsten Tag ging es in Begleitung von 2 netten Wanderern aus der Region los. Sie kannten sich aus, konnten mir viel erzählen und begleiteten mich auf der Etappe 1.
Ith-Hils-Weg Etappe 1
Die Wandertafel am Felsenkeller war unser Startpunkt. Dort gibt es auch Parkmöglichkeiten. Bereits nach wenigen Metern hatte man eine schöne Aussicht auf Coppenbrügge und den Campingplatz. Der Wanderweg führte nun weiter zu riesigen Bärlauchwiesen in den Wäldern. Entsprechend aromatisch roch es. Durch die Bäume konnte ich schon leicht felsige Strukturen erkennen und der Weg verlief nun in einem kleinen Bogen.
Adam & Eva
Dann standen sie plötzlich vor mir: Adam und Eva, 2 große Felssäulen. Die größere von beiden sieht aus wie eine schwangere Frau, wobei es da schon etwas Fantasie braucht. Die musste ich einfach fotografieren. Da lag ich nun im Bärlauch, schoss Bilder und roch anschließend wie eine ganze Wiese 😉 Aus der Nähe betrachtet sind beide Felsen eindrucksvoll und dahinter gibt es Felswände, die später noch imposannter werden sollten. Zusammen mit den Lichtstrahlen, die sich wie laserstrahlen durch das Blätterdach bohrten, war es eine sagenhafte Kulisse. Genau das, was sich Wanderer wünschen.
Eine traumhafte Kulisse und Start in eine urige Strecke auf dem Kamm. Wer hätte auch erwartet, dass hier ein solcher Tapetenwechsel möglich wäre? Ein uriger Pfad führte uns vorbei an kleinen Felsen und heran an riesige Felsformationen. Oft konnte man weit ins Land blicken und die Kulisse genießen. Vor Millionen von Jahren war dieser Abschnitt ein Meer und die Felsen sind komprimierte Überreste des Meeresbodens.
Als wir beim Ith-Turm angekommen und die Treppen hinauf gestiegen waren, hatten wir einen Rundumblick auf den Ith, den Hils und das Weserbergland.
Auf der Sitzecke am Turm wir machten erst einmal eine Pause. Weiter ging es auf dem Kamm und dann wieder hinab am Bergwerk vorbei. Hier steht zwar ein Zaun, aber der Ausblick mit Blumen und Felsen war traumhaft.
Weiter ging es nun zum Wasserbaum Ockensen und die Geschichte dahinter ist wieder eine typisch deutsche Idee, um sich das Leben zu erleichtern. Um die Mühle betreiben zu können, brauchte es einen bestimmten Wasserstand, und den musste der Betreiber immer zu Fuß kontrollieren. Dann ließ er sich den Wasserbaum einfallen. Wenn er sprudelte, reichte der Wasserstand aus um das Mühlenrad zu betreiben. Ab nun genügte ein Blick aus dem Fenster, um selbigen zu kontrollieren.
Mittlerweile ist die Mühle nicht mehr in Betrieb, aber der Wasserbaum ist dennoch ein beliebtes Ausflugsziel.
Mosterei Ockensen
Den Abschluß machte die Mosterei Ockensen, ein Hofcafe mit Bauernladen und eigenen Produkten. Wir aßen Kuchen und ließen den Tag Revue passieren. Ich kaufte noch etwas Apfelsaft und der war einfach nur köstlich. Wer auf dem Ith-Hills-Weg unterwegs ist, der sollte dem Hofcafe einen Besuch abstatten. Lohnt sich wirklich.
Den restlichen Tag verbrachte ich in der Region zwischen Ith und Hils und ich hoffe meine Bilder wecken eure Wanderlust. Ich hoffe, dass ich die Zeit habe die restlichen Etappen des Wanderweges zu absolvieren.
Allgemeines zum Ith-HilsWeg
Der Ith-Hils-Weg hat das Prädikat von “Wanderbares Deutschland” und ist 80 Kilometer lang. Offiziell ist er in 7 Etappen eingeteilt, aber 4-5 sind ebenfalls machbar. Das Höhenprofil ist mit 2200 Höhenmeter im mittleren Bereich angesiedelt und damit auch für Familien machbar.
Fazit:
Besonders die Strecke ab Adam und Eva war der pure Wandergenuss. Die felsigen Pfade und die urige Kulisse hätte ich dort nicht erwartet. Während der Bärlauchblüte ist die Wanderung noch intensiver. Weckt Lust auf mehr!
Unseren Wanderdaumen gibt es für:
- Unerwartet urige Strecke mit vielen Felsformationen
- Sehr schöne Wegeführung
- Schöne Aussichten
- Viel Abwechslung in Wegenähe für Kulinarisches, Erholung und Freizeit
Der Bericht entstand im Juni 2015 bei einer Fotowanderung in Niedersachsen. Ich war mit 2 Wanderfreunden aus der Region unterwegs und es war sehr bedauerlich, dass wir nur auf der Etappe 1 unterwegs waren.