Hatzenporter Laysteig
Ihr wandert an Hatzenport durch die Moselhänge und aber den Höhenzug wieder zurück. Tolle Aussichten und anschließend lohnt eine Einkehr.
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Länge: 13,4 | Höhenmeter: 510 | Schwierigkeit: Medium | Etappen: 1 |
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Aussichten sind das Salz in der Suppe, wenn es um schöne Wanderungen geht und da macht der Hatzenporter Laysteig keine Ausnahme. Die Kulisse mit Mosel und den Terrassenhängen sind natürlich das Highlight, aber auf den 12 Kilometern habe ich noch mehr Kleinode entdeckt, die diese Wanderung so einzigartig machen. Kein Wunder, dass der Hatzenporter Laysteig zum Wanderweg des Jahres 2018 nominiert ist. Mal schauen was mich beim Wandern an der Mosel erwartet
Hatzenporter Laysteig
Eigentlich fängt die Wanderung bereits 2 Wochen vorher an, als ich zu einem Reiseblogger-Weekend in Brodenbach war. Von meinem Hotel aus konnte ich Hatzenport und die Moselhänge sehen. Gleich am ersten Abend, bekam ich einen Wahlzettel von den Brodenbachern, dass der Hatzenporter Laysteig zum Wanderweg des Jahres nominiert ist und wir gerne an der Abstimmung teilnehmen können. Quasi ein Amtshilfegesuch aus der Region. Tolle Sache!
Nur 2 Wochen später bin ich in Hatzenport und wenn es an der Mosel eine Konstante gibt, dann die gesellige Weintrinkerei. Ich kam am Vorabend an und wurde zum Hotel gelotst. Eigentlich haben wir geschlossen, aber sitzen im Hof beim Wein. Kommen sie doch hinzu, klang es aus dem Smartphone. Gesagt – getan. Nun bin ich wirklich kein Weintrinker und tausche gerne gegen einen Whisky-Cola, aber der liebliche Weißwein geht runter wie Traubensaft… hing vielleicht auch mit der geselligen Gruppe am Tisch zusammen. Nebenbei erfuhr ich, dass ich mit dem Bürgermeister von Hatzendorf zusammen saß.
On Tour – Hatzenporter Laysteig GPS Daten
Nach dem Frühstück bekam ich noch ein Lunchpaket. Peter fährt mich zur Winzerhütte, dem ersten Aussichtspunkt, was ich angesichts der etwas schwereren Kameraausrüstung dankend annehme. Der Start am Bahnhof ist eh nicht so schön, aber hier wird gebaut. Sieht aus, als wenn hier ein gut ausgebauter Startpunkt entstehen soll. Wir fahren daran vorbei und Peter zeigt mir den Pfad hoch zur Winzerhütte.
Er kennt sich nicht nur aus, sondern ist tatkräftiger Unterstützer des Hatzenporter Laysteigs und so erfahre ich, wie er entstanden ist. Ursprung war der WeinWetterWeg, den man zum Traumpfad entwickelt hat. Später kam sogar noch ein Teil des Moselsteigs dazu. Eine Liaison die sich für alle Seiten als Vorteil heraus gestellt hat.
Der Ausblick von der Winzerhütte kann sich sehen lassen und man schaut über die Rebstöcke in das Moseltal. Dazu gibt es noch eine Infotafel und eigentlich fehlt jetzt nur noch ein Glas Weißwein.
Die Pfade zur Rabenlay
Ich wandere los und gehe zuerst ein Stück zurück, um den Pfad zu sehen. Er führt aus Hatzenport hinaus, an der Winzerhütte vorbei und weiter Richtung Rabenlay. Es bleibt pfadig bis felsig und ich schlängele mich durch die Moselterrassen. Hier blüht gerade alles und wenn der Ausblick auf Hatzenport und die Mosel schon beeindruckend sind, die Blütenpracht ist das i-Tüpfelchen. Alles um mich ist kunterbunt und selbst der Schieferstein scheint sich heraus geputzt zu haben.
Vor lauter Träumerei und fotografieren, merkte ich die Höhenmeter kaum. Kurz vor der Rabenlay soll noch ein Klettersteig sein, aber ich sehe ihn nicht. Allerdings deuten die Felsen den Steig an. Sicherlich auch ein Erlebnis, aber ich bin mit Laila da und da ist Klettern nicht drin. Wer mag, sollte es probieren.
Die Rabenlay ist zwar nicht der höchste Punkt auf dem Laysteig, aber hat die schönste Aussicht. Ihr könnt die Mosel und deren Steilhänge in beide Richtungen sehen. Dort wird auch der Blick auf Brodenbach frei, wo ich vor 2 Wochen auf dem Traumpfad Bergschluchtenpfad unterwegs war. Ansonsten ist das hier eine Aussichtsplattform mit Schutzhütte, Bänken und einem Grill. Eigentlich auch ein schöner Rastplatz für mein Lunchpaket, aber nach 1,7 Kilometern doch etwas früh.
Als ich weiter wandere, sehe ich dann noch ein Dixi. Keine Ahnung ob das nur zufällig für eine Feier dort steht oder fest stationiert ist.
Die Hochebene des Traumpfades
Mit einem Schlag der völlige Tapetenwechsel. Ich sehe auf die Hochebene des Schromberger Thalsberges und hier gibt es Raps bis zum Horizont, der gerade in voller Blüte steht. Mein Weg ist eher ein Rasen neben dem Rapsfald und ich mag es. Laila auch, denn für Hunde ist das eine echte Spielwiese. Allerdings gilt Leinenpflicht oder ist zumindest empfohlen.
Links ist die Mosel, aber die Sicht wird durch Bäume und Büsche versperrt. Wäre schon toll, wenn man die Kulisse vom Bergrücken aus sehen könnte.
Ansonsten ist die Hochebene von Landwirtschaft geprägt. Viel interessantes gibt es nicht, aber schön zum Wandern.
Eine Weile später tauchen wir in das nächste Highlight ein. Ein Krüppeleichenwald. Ein Pfad führt uns hinunter in das Schrumpftal und unterwegs sehe ich jede Menge Steinmännchen. Sie stehen am Wegesrand und scheinen die Wanderer zu beobachten. Mal wieder ein tolles Fotomotiv in uriger Kulisse. Nach den Moselterrassen ist das für mich der schönste Abschnitt.
Das Schrumpftal
Plötzlich stehe ich im Schrumpftal und hier ist ein Bach. Laila freut sich über die Abkühlung und kurz danach verlassen wir das Schrumpftal schon wieder. Schade, da ich ja Täler mag. Hier gibt es auch viele Mühlen und ein großes Mühlenfest.
Bergauf
Nun geht es mal straff bergauf. Es sind zwar nur 110 Höhenmeter Unterschied, aber die Kameraausrüstung macht sich bemerkbar. Oben an der Brachwiesen-Süsseberg angekommen, treffe ich 2 Frauen wieder, die mir die Bank frei machen. Sie hatten eine Pause eingelegt und wanderten nun weiter. Ja, Wandern Mosel kann auch Höhenmeter 😉
Kurz darauf ging es auch für mich weiter. Ich war wieder auf der Hochebene mit seinen Wiesen und Feldern. Bei Kilometer 8,2 bin ich dann am höchsten Punkt der Tour angelangt und stehe bei 265 Höhenmetern. Nur 500m später biege ich rechts ab und sehe schon die Steilhänge der Mosel, auch wenn mir der Blick auf die Mosel noch verwehrt ist. Bei Kilometer 9,4 geht es dann hinab nach Hatzenport. Wieder wandere ich auf einem Pfad, der mich durch einen Wald und später Büsche führt. Teilweise laufe ich durch regelrechte Tunnel aus blühenden Bäumen und Büschen, bis irgendwann die Kulisse aufreisst und wieder den Blick in das Moseltal frei gibt.
Jetzt merke ich, dass die Sonne soweit rum ist, dass ich sie hinter mir habe und daher den ungetrübten Blick genießen kann.
Die letzten Meter durch Hatzenport
Ein paar Meter geht es durch die Asphaltstraßen von Hatzenport. Asphalt ist auf dem Weg eh die absolute Ausnahme. Dann geht es wieder auf einen Pfad, der zum Bahnhof führt.
Einkehr für einen Moselwein
Nach einer solch wunderbaren Tour, könnt ihr ein Glas Wein genießen. Es gibt mehrere Gaststätten mit Biergärten in Hatzenport. Ich war von Weingut Gietzen noch zur Fernsehsuppe eingeladen, die sehr gut ist. https://programm.ard.de/TV/Programm/Sender/?sendung=2848617321722239
Das kulinarische Angebot in Hatzenport ist sehr gut. Probiert es einmal aus.
Fazit Hatzenporter Laysteig
Traumpfad trifft es sehr gut und zusammen mit den unterschiedlichen Aussichten, war es eine Top Wanderung an der Mosel. Muss man angesichts der Bilder noch mehr sagen? Sicherlich lohnt sich auch ein mehrtägiger Aufenthalt, denn in der Nähe sind noch weitere tolle Wanderwege.