Zecken – Schutz, Entfernung und nötige Impfung

Die Zeckenschutzimpfung kann durchaus sinnvoll sein und in fast jeder Arztpraxis hängen die Verbreitungsgebiete, die Impfung ist kostenlos und sinnvoll sowieso. Ist das wirklich so oder hat die Pharmaindustrie einfach nur ein großes Interesse ihren Impfstoff zu verkaufen? Jein, denn so einfach ist es nicht. Daher zeige ich euch in diesem Artikel wo die Gefahr eines Bisses sehr hoch ist, wie man sich schützt, wie man die Zecke entfernt, wie man sich impft und ob es nötig ist.

Zecken – Schutz beim Wandern

Es gibt sie in ganz Deutschland, aber besonders in den Wanderländern Bayern und Baden-Württemberg sind Zecken stark vertreten. Daher ist Vorsicht geboten. Kein anderes Tier verursacht so viele Arztbesuche bis hin zu Langzeitschädigungen. Allerdings ist es nicht immer sinnvoll, sich impfen zu lassen. pro und Contra bespreche ich im letzten Drittel des Beitrages.

 

 

Warum sind Zecken so gefährlich für Wanderer?

Zecken - Schutz, Entfernung und nötige Impfung 1Beim Wandern durchstreift ihr unweigerlich ihr Revier. Jeder Kontakt mit Gras, Sträuchern oder Büschen bis 1,50m ist ein potentieller Gefahrenpunkt. Dort warten die Zecken auf kleine Tiere bis hin zum Schwarzwild. Aber auch der Mensch wird zum beliebten Beuteobjekt. Wandert Ihr nun durch Wiesen oder naturbelassene Wege ist die Chance recht groß, dass Ihr Kontakt mit einer Zecke bekommt. Ihr reichen Bruchteile von einer Sekunde um sich an Eurer Kleidung festzuhalten.

Weit verbreitet ist die Annahme, dass sie von den Bäumen springen. Das ist falsch. Sie brauchen den kurzen Kontakt mit euch und das geht von Bäumen aus nicht. Außerdem können Zecken nicht springen.

Die Zecke ist ein Parasit und will an euer Blut. Dafür sucht sie sich eine dünne Hautstelle und fängt an das Blut abzusaugen. Das wäre alleine wäre gar nicht so schlimm. Aber sie steckt ihren Kopf weit unter eure Haut und hält sich mit Widerhaken fest. Damit es der Wirt nicht merkt, wird vorher ein Cocktail mit verschiedensten Stoffen eingebracht der gleich mehrere Funktionen erfüllt. Zum einen betäubt er die Einstichstelle und man merkt es wirklich nicht, wenn sie das Blut absaugt. Zum anderen verhindert er die Blutgerinnung und die Entzündung der Einstichstelle.

Die eigentliche Gefahr in diesem Prozess sind die Krankheitserreger im Speichel der Zecke. Das sind die FSME, Borreliose und bis zu 50 weiteren (eher seltenen) Erreger.

Unterwegs solltet Ihr daher versuchen, diese so schnell wie möglich zu entfernen. Aber selbst das birgt Gefahren.

 

FSME –  Frühsommer-Meningoenzephalitis

Das ist eine Vireninfektion des Gehirns und der Hirnhaut, die gerne auch als Hirnhautentzündung bezeichnet wird. Das Problem ist, dass man nur die Sympthome bekämpfen kann, aber es gibt keine endgültige Heilung. Arglistig ist die Infektion deswegen, weil man anfangs grippeähnliche Erscheinungen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen hat. Dazu kommt Erbrechen und evtl. Schwindelgefühl. Daher erkennt man recht spät, wo die Ursache ist. Da nach einer Woche das Fieber zurück geht, sieht es nach einer Besserung aus. Allerdings legt es nur eine Pause ein und kehrt nach 2-3 Wochen wieder.

Die gefürchtete Hirnhautentzündung tritt nicht immer auf und auch nicht als schwere Variante. Es ist abhängig von den Nervenschäden in der Hirnhaut, gehirn und Rückenmark. Ernst nehmen solltet ihr aber jede! Langzeitfolgen können verringerte Belastbarkeit, Gedächnisprobleme, partitielle Lähmungen und Hörschäden sein, die sogar soweit gehen können, dass ein Leben ohne Rollstuhl nicht mehr möglich ist. Bei den schweren Hirnhautentzündungen verlaufen 1% sogar tödlich.

Die Zecke entfernen

Da hat Mutter Natur ganze Arbeit geleistet. Der Kopf steckt weit in der Haut und der Rüssel ist mit Widerhaken versehen. Versucht ihr nun die Zecke am Rücken zu packen und zu entfernen, dann zerdrückt Ihr diese und presst den Darminhalt mit weiteren Erregern in Euer Blut. Auch viele Hausmittelchen führen zu einem Todeskampf der weitere Erreger in die Wunde lässt.

Außerdem verfügt die Zecke über eine Art Klebstoff, auch Zement genannt und kann sich an der Haut festhaften.

 

Zecken heraus drehen

Die einzig wirksame Methode ist eine Pinzette und dann die Zecke mit wenig Druck herausdrehen. Am besten die Pinzette so nah wie irgend möglich an der Haut anpacken. Drehrichtung ist egal.

Das funktioniert deshalb so gut, weil die Widerhaken zwar das normale herausziehen verhindern, aber gegen den Drehimpuls nichts machen können. Bei der Drehung zieht ihr die Häkchen wieder aus dem Fleisch nach oben. Daher braucht Ihr auch nicht so viel Druck ausüben.

 

 

Nach dem Entfernen der Zecke

In der kleinen Wunde ist der Cocktail noch drin und dazu können auch die Erreger gehören. Als erstes könnt Ihr die Stelle desinfizieren. Danach ist ein Arztbesuch ratsam. Der kann auch untersuchen ob Reste des Stachels in der Wunde verblieben sind.

 

Zecken - Schutz, Entfernung und nötige Impfung 2Zeckenschutz / Vorbeugung

Aber so weit muss es ja nicht kommen. Mit einfachen Mitteln könnt ihr die Gefahr minimieren. Hier unsere Tipps:

  1. Macht im Vorfeld eine Zeckenschutzimpfung. Das sind 3 Spritzen über 3 – 6 Monate verteilt. Fangt daher rechtzeitig vor einer Tour an mit der Schutzimpfung.
  2. Wenn es geht nicht durch hohes Gras wandern. Vermeidet auch Büsche zu streifen, die am Wegesrand sind.
  3. Während und nach einer Wanderung nach Zecken absuchen. Besonders die Stellen mit dünnen Hautschichten (z. B. Achselhöhlen, Innenschenkel).
  4. Nutzt lange Bekleidung und verschließt Öffnungen, die zu Hautstellen führen können. Besonders Hosenbeine, Lüftungsschlitze in der Hose, Hosentaschen mit Netzinnenteil u.s.w.
  5. Es gibt einige Präparate zum Auftragen und Aufsprühen, die Zecken fernhalten.

 Pro und Contra Zeckenimpfung In allen Arztpraxen hängen die Verbreitungskarten und liegen Impfprospekte aus. Allerdings habe ich auch viele Artikel im Netz gefunden, die eindringlich vor der Impfung warnen, insbesondere wenn man nicht in den Risikogebieten wohnt oder arbeitet. Hier nur mal ein Bericht vom SWR als Beispiel: http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=4666602/yqecbp/ Als Nichtmediziner kann ich das schwer einschätzen, aber informiert euch vorher gründlich.   Meine Tipps:

  • Kinder nur wenn es wirklich nötig ist impfen
  • Erwachsene nur wenn ihr viel in Zeckengebieten unterwegs seid

Videos zu Zecken und Zeckenimpfung

Kind im Rollstuhl nach Zeckenimpfung