Preikestolen – Darum MUSST du hin!
Norwegen ist ein unglaublichees Land und der Ausblick vom Preikestolen soll einer der schönsten in Europa sein. Nach einer Nacht in einem restauriertem Wikingerlager ( das war schon ziemlich cool ) am Lysefjord, fuhren wir zum Preikestolen. Wir haben euch nun einige Tipps zusammen gestellt.
5 Gründe
- Die Aussicht wird als die schönste Aussicht in Europa bezeichnet
- Bereits der Weg zum Plateau / Prediktkanzel lohnt sich
- Für mehr Sicherheit sorgen Steintreppen und Wege, die von extra eingeflogenen Nepalesen gebaut wurden. Sieht irre gut aus.
- Tolle Fotomotive
- Besonders die Aussicht zum Sonnenaufgang sollte man einmal gemacht haben
Wanderung auf den Preikestolen
Manu, unsere Malamute-Hündin Laila und ich waren völlig planlos in Südnorwegen unterwegs. Wir ließen uns treiben und folgten Empfehlungen. Eine wurde immer wieder genannt, Preikestolen ( zu deutsch Prediktkanzel ) mit seiner natürlichen Plattform. Da wir eh am Lysefjord waren und das Wetter gut war, fuhren wir los. Die Aussicht vom Preikestolen zählt wohl zu den schönsten Aussichten in Europa, aber was viel zu kurz kommt, ist der beeindruckende Wanderweg zum Plateau. Es ist eine einzigartige Kombination und ich möchte euch beide Seiten zeigen und einige Tipps geben.
Preikestolen – Wir 3 rauf auf den Gipfel
Vor einiger Zeit wurden nepalesische Sherpas eingeflogen, die den Weg hinauf zum Preikestolen zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Wir laufen auf Steinen, die sowohl auf dem Weg verlegt wurden, als auch Treppen bilden. Ich bin wirklich viel herumgekommen, aber dieser Weg ist bereits das erste Highlight, lange bevor wir auf dem Plateau des Preikestolen stehen. Obwohl die Steine nur grob begradigt wurden, bilden sie beim Laufen einen angenehmen Untergrund. Etwas Trittsicherheit gehört dennoch dazu, ebenso wie passendes Schuhwerk.
Der Weg führt uns auf etwa 4Km und 500 Höhenmeter zum Plateau und könnte einer der schönsten Wege in Südnorwegen sein. Die 4 Kilometer sind nun wirklich nicht viel, aber landschaftlich extrem abwechslungsreich. Wir wandern durch Birkenwäldchen, vorbei an tausenden Felsblöcken, durch die Steinformationen, über lange Felsebenen, durch Moore und haben bereits vor dem Ziel traumhafte Aussichten auf den Lysefjord. An einigen Stellen wurden Brücken errichtet, es gibt eine kleine Schutzhütte und einige Wegweiser.
Für deutsche Verhältnisse eher spartanisch, aber absolut ausreichend. Alles ist dort sehr sauber und man achtet die Natur, vielleicht auch durch die Gruppendynamik. Man ist ständig von anderen Wanderern umgeben, die achtsam sind. Es scheint anzustecken. Später sagt man uns, dass es an heißen Tagen schon etwas müffelt, da sich dort überall Naturtoiletten befinden.
Manu, Laila und ich wandern in der Perlenschnur aus Menschen mit. Einige sind völlig unpassend angezogen und haben flache Schuhe… wir erfahren, dass diese oft von Kreuzfahrtschiffen kommen und denken, dass sie zum Plateau gefahren werden. Gehen dann aber dennoch hoch. Verrückt…. und wir dürfen dann die Bergwacht zahlen. Noch verrückter.
Der Weg selber hat 3 Anstiege, denen leicht welligen Passagen folgen. Zusammeen mit den Bilderpausen, fallen die 500 Höhenmeter nicht so sehr auf. Daher ist die Geschwindigkeit etwa 2Km/h… Mit Hund eher 1,5 , da man oft mal warten muss.
Ganz klar, die Landschaft ist beeindruckend und gerade die zweite Hälfte fasziniert durch seine schroffe Schönheit und Fjordsichten. Außerdem war die Luft recht klar, wodurch wir immer wieder grandiose Weitsichten haben.
So langsam nähern wir uns dem Preikestolen Plateau. Dann eine Gruppe Asiaten mit Dronen und überall tttzzzz tttzzzz tttzzzz und es nervt gewaltig. Da wünscht man sich so ein kleines Mini EMP Gerät….
Vorsicht
Die letzten Meter sind etwas gefährlich, da an einigen Stellen entlang muss, wo es 600m kerzengrade bergab geht. Ein Wunder, dass es hier noch nie einen Unfall gab. Besonders an einem Engpass, aber hier passen wohl alle gut auf.
Preikestolen – Die Predigtstuhlkanzel
Steht man da oben, ist man beeindruckt. Es ist wirklich eine der schönsten Aussichten in Europa. Wir stehen 604m über dem Fjord, das Wetter ist gut und windig, was einer jungen Frau fast zum Verhängnis. Sie verliert das Gleichgewicht, lässt sich aber geistesgegenwärtig plumpsen und verhindert wohl den Absturz. Auch andere turnen direkt am Abgrund rum…
Alles in allem geht es da oben recht lebhaft zu, ist aber nicht überfüllt. Man kann dieses Felsenmeer, seine Fjorde und die Bergwelt dahinter genießen. Keine Bergbahn stört, keine nervende Gastronomie, nur der Sound der Natur. Es ist einfach wunderbar.
Ich bin ganz froh, dass diese Aussicht nicht in Österreich ist. Die betonieren ja alles zu und machen vor nix halt…
Das hat mir dann auch am besten gefallen. Es fehlt dieser ganze Zivilisationsquatsch und das eben nicht alles zubetoniert ist. Diese ganze Hektig gibt es hier nicht und alle sind super entspannt, genießen das Panorama und stehen für Fotos an.
- Wenn Urlaub entspannend sein soll, dann ist man hier genau richtig ( trotz des Besucherstroms )
- Drohnen sind oben untersagt. Ein Schild stehet daher etwas 400m vor der Kanzel.
- Hier liegen Stöcke rum, die ihr bergab als Wanderstöcke nehmen könnt und damit die Gelenke etwas entlasten
Hier oben könnte man stundenlang verweilen…
Zurück geht es auf demselben Weg.
Kino auf dem Preikestolen
Unsere Gastgeberin war dabei und schwärmte und ehrlich, da wäre ich gerne dabei gewesen. Mission Impossible – Fallout wurde zum Teil hier gedreht und es gab eine Premiereveranstaltung auf dem Preikestolen. Etwa 1800 Gäste wanderten dazu hoch und mit Stirnlampen im dunkeln wieder runter. Einige verbrachten die Nacht gleich oben, was durch das Jedermannsrecht gedeckt ist.
Lysefjord Tipps
Preikestolen Wanderweg mit GPS
Parken, Parkgebühren, Eintritt und Anfahrt
Auf der Fahrt zur Preikestolenhütte wird schnell klar, wildes Parken ist nicht erwünscht. Überall entsprechende Schilder und auch Campen ist strikt untersagt. Selbst auf dem Parkplatz darf man nicht übernachten.
Öffnungszeiten Preikestolen Parkplatz: 6-24.00 Uhr
Sehr unangenehm, wenn die Preise in den umliegenden Campingplätzen sehr hoch und diese in der Saison völlig überfüllt sind. Aber man kann zumindest mit dem Auto parken.
Tipp zum Campen oder Hütte
Fahrt Forsand, da ist ein Wikinger-Campingplatz von deutschen Aussiedlern. Günstig, sauber und mal was anderes.
Das Parken ist auch recht teuer geworden. Waren es einst 40 Kronen, wurden es dann 100, später 200 und aktuell 250 Kronen. Im Prinzip ein versteckter Eintritt, aber davon wird auch die Bergwacht und der Ausbau des Wanderweges mitfinanziert, wie man uns sagte. Allerdings gilt das für ein Auto, wo bis zu 5 Personen mitfahren können. Damit ist das ok.
Dennoch, im Vergleich zu einer österreichischen Bergbahn, ein Schnäpple, wie der Schwabe sagen würde.
Parken für die Sonnenaufgangswanderung
Auch wenn der Campingplatz nicht zum übernachten ist, für die Sonnenaufgangswanderung könnt ihr dort klassisch parken, wie mir mehrere bestätigt haben. Das geht auch mit Camper, nur drin schlafen darf man nicht.
Durch das Jedermannsrecht könnt ihr oben an der Kanzel auch zelten um den Sonnenaufgang genießen zu können. Dazu solltet ihr vielleicht eher mit dem Bus anreisen oder mit PKW, den ihr dann auch dem Parkplatz über Nacht stehen lassen könnt.
Anfahrt zum Preikestolen
Wir waren im Lysefjord / Forsand und da braucht man nur ins Navi „Jorpeland“ eingeben und fährt bis zum Abzweig Preikestolen rechts ab. Alles gut ausgeschildert und dauert etwa 15 Minuten.
Wer aus dem Süden oder Stavanger kommt, der gibt „Lauvvik“ ein, nimmt dort die Fähre nach Oanes und fährt auf der RV 13 Richtung „Jorpeland“. Dann dem Schild „Preikestolen“ folgen.
Bus: Hier startet alles ab Tau, egal ob mit Fähre oder Reisebus. Der Bus bringt euch zur Preikestolen Hütte, wo sich auch der Parkplatz und Geschäfte befinden. Kleiner Tipp, die verleihen Wanderstöcke und Wanderschuhe, was sehr hilfreich ist. Der Bus fährt von April bis September und ist auf die Fahrpläne von den Fähren abgestimmt.
Toiletten und Müll
Die einzige Möglichkeit ist am Berggasthof Fjellstue, der sich auch dem Preikestolen Parkplatz befindet. Bis hoch zum Plateau gibt es weger Mülleimer, noch Toiletten. Mit Auf- und Abstieg, sowie einer genussvollen Pause auf dem Plateua, braucht ihr mindestens 4,5h – 5h. Schon eine lange Zeit. Viele erleichtern sich daher abseits am Wegesrand und wie unsere Gastgeberin sagte, an einigen Stellen kann es im Sommer schon streng riechen. Angesichts der Massen, wundert es mich nicht.
Müll – Apropos Massen. Als wir da in Perlenschnurformation hoch sind, habe ich nirgends Müll gesehen und das bei solchen Besucherströmen. Das war echt fantastisch und sollte auch so bleiben. Nehmt bitte euren Müll wieder mit runter. Danke! Am Parkplatz könnt ihr den entsorgen.
Preikestolen mit Hund
Grundsätzlich spricht nix dagegen und wir waren mit Laila auch oben. Allerdings ist die wahnsinnig verspielt und ständig kommen uns Hunde entgegen. SPIELEN! Ist aber schwierig und man hält manchmal die Schlange auf. Auch ein Problem ist, dass es oft Pfade sind und man sich kaum ausweichen kann. Kommt also jemand an, der Angst vor Hunden hat, muss man die Situation lösen. Normal ist das kein Problem, aber durch die Perlenschnur an Menschen schon.
Oben auf dem Moor und Hochplateu, etwa 2- 1,5Km vor dem Aussichtspunkt, gibt es Wasser. Kann aber sein, dass davon im Sommer nur wenig übrig ist. Da solltet ihr genug dabei haben.
Wenn euer Hund Höhenangst hat, habt ihr etwa 300m vor der Aussicht ein Problem. Da ist eine schmale Stelle und da geht es 600m kerzengrad bergab. Vor allem ist das ungesichert.