Usedom – Wunderschön im Herbst

Usedom ist mehr als der Küstenstreifen und wahrlich nicht perfekt. Wir wollten an die Ostsee zum Wandern und für etwas Erholung, aber dazu braucht man Ruhe und die gibt es in der Nebensaison. Vielleicht ist das sogar die schönste Jahreszeit für einen Wanderurlaub. Zwischen den viele tollen Erlebnissen gibt es auch unverfrorenen DDR-Charme und regelrechte Abzocke für Touristen.Warum es dennoch eine gute Wanderidee ist, lest ihr in unserem Beitrag.

Usedom – Die faszinierende Nebensaison

usedom
usedom

Meine Frau kommt aus dem Schwarzwald und ich aus dem Thüringer Wald. So wechseln unsere Urlaubsziele häufig zwischen Ost und West. Diesmal wurde es Usedom, obwohl die Kilometer der Hin- und Rückfahrt fast nach einem weiteren Urlaub schrien.

Tauchen wir hinein in die Wanderwelt von Usedom  >>

Nach ca. 750 Kilometer waren wir an unserer Ferienwohnung angekommen, nicht direkt am Meer, aber an einer wunderschönen Bucht nur wenige Kilometer dahinter. Es ist Ende September und das Wetter erinnert eher an April.

Ausgepackt war schnell und es gab einen Wanderweg um die Bucht der bis in Meeresnähe reichte. Das Wetter war für Anfang Oktober gut, aber etwas wolkig. So konnten wir nur einen kurzen Blick auf den Sonnenuntergang erhaschen.

 

  • Die Sonnenseiten von Usedom

Zu dieser Jahreszeit ist es immer noch schön, auch wenn es nicht das typische Badewetter ist. Die See ist rau, es weht ein frischer Wind und der Strand ist voll mit Spaziergängern. Bei 15 -18 Grad Außentemperatur gibt es immer noch einige, die im Wasser waren. Wir wanderten weiter und weiter, genossen die Aussicht auf die Ostsee mit seinen Schiffen in der Ferne, auf den bewaldeten Küstenstreifen  und schlenderten irgendwann zurück. Wer nur einen Tagesausflug macht, der muss dennoch Kurtaxe bezahlen und ich habe tatsächlich einen Kurtaxe Automaten gesehen.

Allgemein sind die Wandermöglichkeiten vielfältig, aber nicht so gut ausgebaut wie in den Wanderhochburgen. Die Buchten, Seen und Ostsee sind natürlich eine tolle Kulisse und die wenigen Höhenmeter stören auch nicht. Ab und zu findet man auch kleine romantische Locations mit Blick auf den Sonnenuntergang. Ich werde euch im Anschluss einige Tipps und Wanderrouten empfehlen.

 

  • Kulinarisch

Natürlich muss man an der Ostsee auch Fisch essen. Zuerst waren wir in Bansin, in einem kleinen Lokal, dass uns empfohlen wurde.  Später noch auf einem Restaurant auf einer Mole und beides war kulinarisch top und die Bedienungen ausgesprochen fröhlich. Auf der Mole war es ein kleiner Italiener der mit Charme und Witz die Gäste unterhalten hat, während er die Speisen und Getränke servierte. Hat wirklich Spaß gemacht.

usedom
usedom

Leider gibt es auch Locations, wo wir am liebsten Rosin vorbei geschickt hätten. Eine Pizzaria hatte so speckige Karten und sah ungepflegt aus, dass wir schnurstracks wieder raus gingen. Gegen den Hunger wollten wir wenigstens eine Kleinigkeit essen und bestellten uns einen Backfisch an einem Imbiss beim Strand. Einen öligen Backfisch aus der Tiefkühltruhe, kann ich mir auch in Bayern bestellen…  Einen sehr guten Backfisch bekamen wir später an einer Promenade. Schaut bei Bewertungsportalen, auf Usedom kann man schnell ins Klo greifen und nicht immer sind die guten Locations in Sichtweite.

Hier gab es den Backfisch

usedom
usedom

 

  • Lohnen sich Wanderungen?

Nicht wie wir sie klassisch kennen, eher Spaziergänge am den Ufern. Das Wegenetz ist ca. 400 Kilometer lang und alle Gemeinden haben kleinere bis mittlere Wege, die zum teil gekennzeichnet sind. Wer eine sehr gute Wegekennzeichnung erwartet, wird eher enttäuscht, aber man findet sich dennoch gut zurecht, da man weit ins Land schauen kann. Abendspaziergänge beim Sonnenuntergang sind besonders beliebt.

Wir waren anfang Oktober dort, nach der Hauptsaison. War günstig, Wetter gut und man kann noch Baden. Vor allem war es nicht überlaufen und man kommt besser zur Ruhe. Gilt für Wanderungen und Strandspaziergänge.

 

  • Radwandern

Usedom ist eine klassische Radwanderregion. Es gibt kleine Touren, aber auch längere von 30-55Km. Wir haben bei unserem Besuch viele Radler gesehen, sogar E-Bikes…. naja… Wie dem auch sei, Usedom ist auch ein Paradies für Radfahrer.

 

  • Die Tauchgondel auf Usedom

Wer sich mal so richtig über den Leisten ziehen lassen will, der sollte in die Tauchgondel. 80cm Sicht bei optimalsten Bedingungen, aber 50cm über dem Boden, wo man nur schräg drauf sieht… Faktisch keine Sicht das ganze Jahr. Dementsprechend fallen die Bewertungen bei Tripadvisor aus.

 

Bilder von Usedom

Mehr zur Ostsee