Lichtenfels und die Flechtkultur Wanderung
Wanderungen am Main
Flechten ist nachhaltig und spannend, oder?
Hört sich doch irgendwie nach einer Schnarch und Gähn Wanderung an, aber mal ohne groß Spoilern zu wollen… schön einmal eine geflochtene Harley gesehen? Oder wie fängt man mit Weiden Fische? Und warum hatten damals alle geflochtene Körbe, die auch heute noch beliebt sind? All das erfährt man bei einem Besuch des Wanderweges, aber auch, dass es eine Flechtschule gibt, hier das Korbmuseum ist und es ein Stadtfest rund um das Flechten gibt.
In einer sehr geselligen Kneipe, daß ich bei gutem Tratsch im Biergarten und bekam einen wahrlich super Kartoffelsalat…. mit einem Schnitzelchen 😉
Main ist eben Lebensader, seit Jahrhunderten und in Lichtenfels war ich nicht zum letzten Mal!
Wandern am Main – Lichtenfels
Nach meinem Besuch hat es mir echt etwas Leid getan, dass ich die Woche vorher zum großen Korbfest mit Bronchitis flach lag. Man merkt gar nicht, wie oft man Flechtware im Alltag nutzt und sie meisten gar nicht auffallen. Das war auch früher so und als ich auf der Wanderung Lichtenfelser Korbkultur unterwegs war, da kamen so einige Tafeln mit sinnvollen Anwendungen, wie den Reusen zum Fischen und die Körbe um die Waren zu transportieren.
Aber auch die Lichtenfelser Innenstadt rund um den Markt ist sehenswert, wobei mir unbegreiflich ist, warum man diesen riesigen Korb mit Blumen, hinter dem Imbiß versteckt… So einen Hingucker muss man doch präsentieren und nicht irgendwo reinquetschen.
Natürlich war der Main auch die Lebensader, denn hier wurden die Flechtwaren verschifft oder auch Fisch gefangen. Aber lasst uns mal auf die Wanderung Flechtkultur schauen, auf der ich mit Laila unterwegs war.
Pfad der Flechtkultur
Start ist am Markt und hier könnt ihr euch bei Fleischer und Bäcker noch kurz eine Wegzehrung holen. Auffällig ist das dominante Rathaus. Es ist riesig und hat ein faszinierend großes Walmdach. Das zieht zuerst einmal die Blicke auf sich, aber schaut man sich genauer um, so gibt es viele weitere Häuser, die den Markt umrahmen. Vor allem viel Fachwerk und auch die Läden sind belegt. Daher hat man hier schon das angenehme Gefühl eines Marktplatzes.
Wir gehen los und gleich kommt der Obere Stadtturm. Den könnt ihr am Freitag und Sonntag von 14-17.00 Uhr besuchen oder ihr macht die Führung „Türme der Stadt“.
Irgendwie passte auch das Wetter nicht so wirklich zum Wetterbericht. Ein Schauer und es gibt dort an der Straße genug Unterstellmöglichkeiten. Ein Vordach eines Gymnasiums bot sich da an.
Hier in der Straße ist auch die Flechtschule. Eigentlich ein spannendes Thema, denn Handwerkskunst sollte erhalten bleiben. Rein kann ich aber nicht. So langsam verlasse ich die Hauptstraße und bin endlich am Main.
Main und Wiesen
Nun geht es am Main nach Michelau. Die Mainufer sind gut bewachsen und führen mich zum Deutschen Korbmuseum. Später kommen noch Teiche und ein Vogelschutzgebet. Ab und zu sieht man auch die Weiden, die man flechten kann. Man kann also sagen, hier ist das Sahnestück der Wanderung.
Das Deutsche Korbmuseum
Also rein und es ist schon verrückt, wie man hier das Haus zum Museum ausgebaut hat. Ich schätze, dass es etwa 30 Zimmer sind, wo man Hunderte Exponate von der Reuse bis zu einer Harley sehen kann. Auch interessante Stühle, Figuren und Körbe gab es zu sehen.
Zum Schluss war ich noch im Verkaufsraum, wo man sich kleine Körbe und allerlei Flechtwerk kaufen kann. Eintritt waren 3,50€ und gemessen an der Größe ist das wirklich günstig. Nur Laila durfte nicht mit rein.
Zurück ging es auf der anderen Mainseite, wo auch einige Infotafeln standen. Danach führte mich der Weg noch einmal über den Main, aber über eine sehr merkwürdige Konstruktion. Ich lief unter der Brücke auf einem Betonweg. Echt mal was anderes.
Nach den ganzen Stationen kam ich dann wieder am Markt an. Dabei sah ich dann auch, den Weltmeisterkorb. Keiner ist größer und dazu war er randvoll mit Blumen. Nur der Platz neben dem Imbiß ist schlecht gewählt. So etwas sollte prominenter dargestellt werden.
Markt und Kulinarik
Ja, so ein Themenweg ist vielleicht etwas unsexy als Bericht, selbst wenn er so informativ ist. Aber mal ehrlich, nach einer Wanderung hat man Hunger. Tags zuvor war ich am Imbiß und fix ne Mantaplatte bestellt. Verkneift es euch und nutzt eine der Gaststätten / Biergärten. Die 5-6€ gehen zwar halbwegs, Pommes waren gut, aber als Currywurst ne Bockwurst aus der Großpackung… ich las erst später, dass man gegen Aufpreis auch Brat- oder Rindswurst bekommt. Bei den Google Bewertungen kommt dazu sehr häufig das Wort unfreundlich. War bei mir aber nicht so. Blöd ist auch noch, dass der Imbiß die Sicht auf den weltweit größten geflochtenen Korb versperrt.
Aber nach der Wanderung wollte ich was Richtiges. Nach dem Regen war es nun wieder leicht sonnig und mir war nach einem Biergarten. Der war schnell gefunden.
Schaut man sich die Bewertungen zur Gastronomie in Lichtenfels an, so scheint man hier eine super Küche zu haben. Fast alles 4,5 und höher. Ihr könnt euch daher wirklich nach eurem Geschmack etwas suchen und genießen.
Ich war dann im Pinkus, einer urigen fränkischen Kneipe. Draußen ein netter Franke, der mich einlud an den Tisch zu setzen. Er schwärmte von seiner Stammkneipe und so wurde aus der einfachen Einkehr eine gesellige Runde mit dem Nachbartisch. Die Franken sind ja fremden gegenüber eher verschlossen, hier nicht. Den Rest erledigte Laila, weil alles zu uns kam und sie wickelte Koch, Kellner und die Raucher mal gleich um die Pfötchen.
Ich hatte mir ein Schnitzel mit Salat bestellt. Schnitzel war super! Aber der Kartoffelsalat mega geil! Nicht zu fettig, aus Pellkartoffeln und mit frischen Zutaten und Lauch. Das ganze für 12€! Zusammen mit 2 alkoholfreien Hefe und Trinkgeld waren es dann 20€. Super Preis- und Leistungsverhältnis. Vor allem, weil es sehr gut geschmeckt hat.
Weitere Wege
Lichtenfels hat als Korbstadt am Main eine spannende Grundlage, aber auch die Region hat für Wanderfreunde einiges zu bieten. So wie die Klöster, den Gottesgarten, Staffelberg und auch der Felsensteig sehr gute Wandermöglichkeiten.
Fazit:
Der Pfad der Flechtkultur ist ein gelungener Themenweg, der für die ganze Familie gemacht ist. Er zeigt Teile von Lichtenfels, aber auch den Main und viele Infos zum Flechten. Den Imbiß am Markt kann ich nicht so wirklich empfehlen, aber die Gaststätten / Biergärten sind beste fränkische Küche! Ich hab es probiert 😉