Der Pfälzer Höhenweg – Ein Streifzug durch die Pfälzer Lebensart

Mein Ausflug zum Pfälzer Höhenweg war auf unkonventionelle Art sehr abwechslungsreich. Mit dem Wandermarathon in Steinbach, einem Trekkingplatz bei Imsbach, Etappe 2 und 7 mit Wandermodels auf dem Pfälzer Höhenweg, das wildromantische Karlstal auf dem Pfälzer Waldpfad, Kurztrip zum Felsenwanderweg Rodalben, dem beauftragten Saumagenessen in einer Pfälzer Hütte 😉  und einige Highlights für Fotoaufnahmen. Ein straffes Programm, aber bei schönen Dingen spielt Zeit ja keine Rolle. Allerdings habe ich noch viel mehr als reine Fotomotive gefunden, aber lest selbst.

Der Pfälzer Höhenweg

Der Pfälzer Höhenweg - Ein Streifzug durch die Pfälzer Lebensart 1Haben wir es in Deutschland nicht schön? Das Wandern in Rheinland-Pfalz ist ein Traum! Muss man tausende Kilometer zum Wandern fliegen? Eher nicht. Bei meinem Besuchen in der Pfalz hat es sich wieder gezeigt, dass es viele Naturschönheiten gibt, die ich noch nicht kenne. Die Neugierde zwingt mich fast schon, diese zu entdecken und ehrlich…  Trekking, Prädikatswege, Burgen, Felsen, Täler, Hütten und die Pfälzer Lebensart, reichen für mehrere größere Entdeckertouren. Der Pfälzer Höhenweg gibt einen ersten Überblick und macht Hunger auf mehr… wortwörtlich.

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Ein Vorgeschmack zum Wandermarathon in Steinbach

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Ich kam mittags in Steinbach zum Wandermarathon an, die Felder voll mit gelben Raps, der Himmel strahlte im herrlichsten Blau und die leichte Bergkulisse rundete das Bild ab. Man muss ja auch mal Glück haben! Immerhin sollte ich die nächsten Tage hier Bilder vom Pfälzer Höhenweg machen und dann diese Fülle an Motiven, inkl. Wanderern. Aber es sollte noch besser kommen. Ziel war ja die Hütte vom Pfälzer Wanderverein in Steinbach und dort traf ich die Organisatoren, die sich Zeit für mich nahmen und mir einen erfahrenen Wandersmann zur Seite stellten.

 

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Das war weder besprochen, noch geplant und das ich nun eine Besichtigungstour durch den Pfälzer Wald bekam, ist doch schon außergewöhnlich. Walter, so hieß mein Fahrer, war echt gut drauf, zeigte mir die schönsten Stellen und konnte mir die erklären. Mit dabei waren das Keltenhaus, der Donnersberg und die keltischen Anlagen. Außerdem kannte er mindestens die Hälfte der Wanderer sehr gut und mir gefiel diese Pfälzer Leichtigkeit. Es war ein toller Einstieg in die folgenden Tage und die Nacht verbrachte ich in einem der Trekkingcamps.

 

Pfälzer Höhenweg Etappe 1

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Erstes kommt es anders und zweitens als man denkt. Das Wetter war besser vorhergesagt, als es tatsächlich war und da ich auf Fotowanderung war, musste ich durch die Kameras improvisieren und schaute mir weitere Teilstücke von Etappe 1 und 2 an. Einige hatte ich ja bereits zum Wandermarathon 2 Tage vorher gesehen.

Start ist der Bahnhof in Winnweiler und lediglich ein kleiner Wegweiser ist zu sehen. Ihr solltet euch also alle Pläne und Prospekte im Vorfeld besorgen. Diese bekommt ihr bei Pfalz.de, in der Touristinformation Winnweiler oder in den örtlichen Touristinformationen am Pfälzer Höhenweg.

Bergbau und Trekking

Nach dem Bahnhof wandert ihr über eine Brücke und es kommt ein Wanderpfad, der euch aus dem Ort bringt. Hier geht es sehr urig zu und zuerst geht es auf den Kreuzberg mit seiner Kapelle. Durch den Felswald geht es zum Bergmannsdorf Imsbach, wo sich gleich 2 Besucherbergwerke befinden. Die Weiße Grube und Grube Maria können besichtigt werden. Weiter geht es nach Dannenfels und rechter Hand liegt ganz idyllisch der kleine Ort Steinbach, wo ich 2 Tage vorher zum Wandermarathon war. Wie sagte einer der Teilnehmen: Hier ist es schöner als im Allgäu. Die Strecke bis zum Ziel ist gut zu wandern und sehr urig. Besonders der viele Laubwald mit seinen frischen Frühlingsfarben ist sehr erholsam und ab und zu gibt es auch mal einen schönen Ausblick über die Pfalz. Vielen Dank an Walter, der die erschöpften oder verletzten Wanderer gefahren und mich mitgenommen hat. So habe ich viele Informationen zur Strecke bekommen und es war geselliger. Und ja, ich muss die Tour irgendwann mal selber wandern.

Tipp:

Sonntags hat in Imsbach die Kupferberghütte geöffnet und da hat man einen fantastischen Ausblick! Ich war dort für Nachtaufnahmen und einfach nur BOAH Ey!

 

Pfälzer Höhenweg Etappe 2

 

Ich starte in Dannenfels und hier führen gleich mehrere bekannte Wege durch den Ort. Zum Pfälzer Höhenweg gesellen sich noch der Nibelungenweg und der E8 ( Irland – Bulgarien dazu. Die nächsten 3 Kilometer führen auf den 677m hohen Donnersberg.

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Der Weg ist urig und unterwegs stoße ich auf den Keltenpfad mit dem Keltischen Ringwall und die keltischen Infotafeln.  Das bietet Zeit zum verschnaufen und ist sehr informativ. Bevor ich zum höchsten Punkt gehe, zieht es mich zu einer Hütte und davon gibt es gleich 2. Ich entscheide mich für die Keltenhütte, trinke ein alkoholfreies Weizen und mache mich auf zum Gipfel der Pfalz.

Ein Steinmassiv bildet den höchsten Punkt und ich nehme die letzten 10m auf dem Pfad.

Was für eine Aussicht. Ich sehe weite Teile der Pfalz, setze mich auf den Felsen und genieße mit den anderen Wanderern die traumhafte Aussicht.

Weiter geht es zum Ludwigsturm, der aber nicht geöffnet hat. ( Meist am Wochenende oder Schlüssel holen in der Touristinfo Dannenfels )

Der Weg führt weiter zur Burgruine Falkenstein, die mittlerweile viele Events ausrichtet und dementsprechend ausgebaut wurde. Vorher kommt noch eine Gaststätte, deren Biergarten einen traumhaften Ausblick gewährt. Ich war dort nicht einkehren, aber das Essen soll sehr gut sein. Am Fuße des Donnersbergs angekommen, wartet das Mordkammertal das mich zum Zielpunkt der Etappe 2, dem Bastenhaus führt.

 

Der Pfälzer Höhenweg Etappe 7 mit 4 Wandermodels

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Susanne und Marcel brachten gleich 2 Hunde zum Treffpunkt nach Wolfstein mit und noch immer war das Wetter einfach herrlich. Zuerst gingen wir zur Ruine Neuwolfstein und tauchten gleich danach in diesen urigen Wanderweg ein. Wanderer mögen ja schöne Waldwege oder Pfade und die gab es hier auf der gesamten Strecke. Wir liefen durch einen nie enden wollenden Wald, der ab und zu auch mal einen schönen Ausblick auf die Pfalz frei gab. Für Wanderer ein Traum und sehr erholsam.

So machten wir Bilder, die Hunde passten sehr gut dazu und erste Schilder zeigten die Hütten an. So kamen wir an der Selberghütte an und der Wirt hatte gleich einen lustigen Spruch parat. Wir bestellten uns etwas und setzen uns in den Biergarten, der da noch leer war, sich aber schnell füllte. Geselligkeit scheint in der Pfalz Lebensart zu sein und auch hier merkte ich das sehr deutlich. Dann gingen wir noch auf den Turm und konnten die Pfalz oberhalb der Baumwipfel sehen.  Toll.

Hütten des PWV

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Etwas weiter die nächste Hütte und auch hier konnten wir uns mit den anderen Wanderern unterhalten. Außerdem gab es leckeren Kuchen, selbstgebacken – versteht sich!

Nun nahmen wir noch die letzten Kilometer in Angriff, die uns über Rapsfelder zurück nach Wolfstein führten. Ein langes Tal und am Ende Wolfstein war unsere letzte schöne Kulisse bei dieser Wandertour.

Fazit Etappe 7: Die langen Waldwege und Pfade, die nur von den 2 Hütten unterbrochen wurden, sind einfach nur erholsam. Es waren nur wenige Wanderer unterwegs, sodass man den Pfälzer Höhenweg ganz in Ruhe genießen konnte. Dazu eine perfekte Ausschilderung, aber das darf man ja von einem Prädikatswanderweg Wanderbares Deutschland erwarten. Tolle Strecke, schöne Landschaft – Das gefällt euch ganz sicher!

 

Fazit:

Der Pfälzer Höhenweg hat das Prädikat Wanderbares Deutschland ganz zu recht. Die Ausschilderung war sensationell gut, die Wegeführung ist oft pfadig oder ein uriger Waldweg und es gibt einige Sehenswürdigkeiten auf jeder Etappe. Dazu kommt die Pfälzer Lebensart, die vor allem eines ist: ansteckend. Ich habe selten so gutgelaunte Menschen getroffen und besonders in den bewirtschafteten Hütten, hatten die Wirte immer einen lustigen Spruch drauf oder etwas zu erzählen.  Das macht den Pfälzer Höhenweg wirklich sympathisch und ich kann euch diesen Weg wirklich nur empfeheln.

 

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