Haftstrafe für Seilfalle auf Wanderwegen

Die Seil- oder Nagelfallen sind in den letzten Jahren zu einem ernsten Problem geworden und besonders Wanderwege, auf denen Mountainbiker unterwegs sind, stehen im Focus. Nun wurde ein 22jähriger in Nürnberg / Bayern zu einer recht hohen Strafe verurteilt und kommt dennoch glimpflich davon…

Gefordert wurden 5 Jahre Haft wegen Mordversuchs und unbegründet ist das nicht. Ein dünnes schwarzes Nylonseil ist für einen Mountainbiker quasi nicht zu sehen und die Verletzungen des 54jährigen Bikers sind immens. Kehlkopfquetschung mit inneren Blutungen, Halswirbelbruch und Prellungen sind die Folge der Seilfalle in Berching / Oberpfalz. Der Betroffene ist bis heute nicht richtig arbeitsfähig und es hätte ebenso auf eine Querschnittslähmung oder den Tod hinaus laufen können.

Daher forderte die Staatsanwaltschaft 5 Jahre Haft wegen Mordversuches. Auch wenn der Angeklagte den Tod zumindest billigend in Kauf genommen hat, sah das Gericht keinen Tötungsansatz, da sich Opfer und Angeklagter nicht kannten. Aber Aufgrund der Schwere der Tat und trotz alkoholeinflusses, sah man keinen Anlass für eine milde Strafe, die zur Bewährung ausgesetzt werden könne. Dazu kommt, dass diese Tat auch einen schweren Eingriff in den Verkehr darstellt.

Die Strafe beträgt 3 Jahre und 3 Monate Haft für den 22jährigen und damit ist eine Bewährung ausgeschlossen. Ein hartes Urteil, aber die Verletzungen des Opfers waren erheblich und hätten noch viel schlimmer sein können. Dabei kommt er noch glimplich davon, denn bei einer Querschnittslähmung oder dem Tod, wäre die Haftstrafe vielleicht  noch deutlich härter ausgefallen.

Das Positive am harten Urteil

Es macht verständlich, dass eine Wegefalle kein Kavaliersdelikt ist. Die Begründung des Gerichtes ist nachvollziehbar und hätte der Angeklagte das Opfer gekannt, wäre vielleicht die Tötungsabsicht dazu gekommen.

Wie dem auch sei, der Verurteilte dürfte neben saftigen Schadensersatzansprüchen noch die Gerichtskosten zahlen und wer weiss, was privat nun passiert.

Das sollte allen eine Lehre sein, dass Seil- und Nagelfallen eine ernsthafte Gefahr sind.

 

Wanderer sind auch betroffen

Meist geht es zwar gegen Mountainbiker, aber eine Nagelfalle ist auch für Wanderer ein Problem, besonders bei leichten Wanderschuhen. Zu sehen ist eine Nagelfalle nicht oder kaum. Bei den Mountainbikes durchstechen die Nägel die Reifen, bei den Wanderern die Schuhe. Beides führt zu Verletzungen.