Ich schreibe diesen Wanderblog, obwohl ich noch down von dem Event und der Fahrt bin. Aber es geht mir nicht aus dem Kopf. Ich kenne einige Hunde, die nach Training bis zu 100Km mitwandern können. Diese laufen aber gerade mit und flanieren nicht. Was ich bei der 48h Wanderung gesehen habe, macht mich doch nachdenklich… vielleicht auch wütend…
Hunde auf Extremwanderungen
Update: Nach den Reaktionen bei Facebook und da mir die Tiere wichtiger sind, als Höchstleistungen, werde ich die Veranstalter anschreiben und versuchen, Regeln für die Hunde aufzustellen. Dazu wird auch gehören, dass ich Tipps und Infos zusammen stelle. Schwerpunkt wird auch sein, wie man Überlastung erkennt.
Empfehlungen für Hundebesitzer
- Hunde nie untrainiert mitlaufen lassen
- Erforscht die Grenzen eurer Hunde und haltet euch dran!
- Rassebedingt sind einige sehr gut für lange Strecken geeignet, andere eher nicht. Erkundigt euch.
- Einige Rassen laufen solange neben euch her, bis das Herz- Kreislauf System versagt und sie zusammen brechen oder gar tot umfallen. NIE in die völlge Überlastung laufen. MANTRA!
- Immer genug trinken lassen
- Gebt den Hunden Kohlenhydrate. ZB Hundeleckerlies, Trockenfutter usw. Je nachdem, was sie gut vertragen.
- Macht einen Notfallplan, falls euer Hund erschöpft ist und abbrechen muss. So kann er zum Beispiel abgeholt werden.
- Bedenkt, nicht alle Hunde machen sich bei Erschöpfung bemerkbar. Ihr müsst das erkennen!
Strecken bei Wanderungen
Es gibt unterschiedlichste Wanderevents und diese haben unterschiedliche Streckenlängen. Vielleicht sucht ihr euch einfach ein Event aus, dass zur Leistungsfähigkeit eures Hundes passt. Die Events findet ihr hier im Wanderkalender: https://xn--schne-aussicht-xpb.de/wanderevents/
- Wandertage: 20-25Km
- Wandermarathon und 12h Wanderungen: 42-50Km
- 24h Wanderungen: 65-85Km
- 100er Märsche: 100Km
- Extremwanderungen: 120-160Km
Ludwigs Leid
Ein Starter mit Hund, trat die 48h Wanderung mit seinen 156Km am Stück und 3200Höhenmeter an. Vor dem Start habe ich mich kurz mit der Familie unterhalten und der Plan war, dass 2 Hunde je eine Hälfte wandern. Also je 78Km für jeden. Alle sahen fit und trainiert aus. Ich habe Herrchen und Hund unterwegs noch mehrfach gesehen. In einem späteren Gespräch, habe ich gemerkt, dass er von seinen Hunden / Rassen echt Ahnung hat.
Nach 20Kilometern:
In Willingen erfuhr ich so nebenbei, dass die beiden sehr erschöpft waren und sich eine Schlafpause gegönnt haben. Das war bei Kilometer 125! Bis dahin dachte ich noch, dass es der zweite Hund ist. Ich sah sie später, wie sie das Besucherzentrum verließen. Aber, das war doch wieder der Hund… Am Cafe Fernblick bei Willingen, traf ich sie erneut und tatsächlich, es war Ludwig und das Herrchen meinte, dass es ihm nach der Schlafpause ( ca. 2h ) wieder gut geht.
Nach 125 Kilometern:
Bei etwa 140Km sah ich ihn wieder und weil das Licht am Dommelturm so schön war, wollte ich Bilder machen. Der Hund war am Ende. Mir fiel es nicht gleich auf, weil ich die Kamera vor mir hatte, aber er sah apathisch aus, wirkte wie ein Häufchen Elend.
Bei 140Km – furchtbar…
An der nächsten Station in Stormbruch war klar, es geht nicht mehr und wir unterhielten uns mit dem Halter und ich bot ihm an, Ludwig zum Ziel zu fahren. Meine kleine Maus war ja auch da. Er fragte, ob wir auf Ludwig aufpassen würden, während seine Frau ihn holt. Natürlich.
Aber er ist keine 145 Kilometer gelaufen, sondern viel um sein Herrchen flaniert. Er hat also eher 300Km in den Pfoten gehabt. Er hat noch etwas Trockenfutter gegessen und lag dann einfach im Raum… fix und fertig.
Ich will so etwas nicht noch einmal sehen. Jetzt, mit etwas Abstand, halte ich das für Tierquälerei. Ich werde mich daher zukünftig bei Events für ein Maximum von 80Km aussprechen.
Ihr braucht auch nicht auf den Halter zu schimpfen. Der hat wirklich nicht den Eindruck gemacht, dass er seine Tiere nicht gut behandelt. Warum die Hunde nicht getauscht wurden, weis ich allerdings nicht. Das Event ist einfach Extrem und hat es vielleicht nur falsch eingeschätzt.
Erhol dich gut, tapferer Kerl!